Creating Commons: Netz-Projekte als digitale Allmende

Radiosendung von Markus Metz,

Sonntag, 20.10.2019, 22:05 bis 23:00 Uhr.

BAYERN 2, Zündfunk Generator.
Diese Sendung zum Nachhören unter: www.bayern2.de/zuendfunk
Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar

Früher versprach das Internet, allen Menschen Zugang zum kollektiven Weltwissen zu verschaffen. Heute verdient Google Milliarden mit der Internetsuche – was nicht google-bar ist, existiert nicht – und mit YouTube als audiovisuellem Netzarchiv. Und die EU-Urheberrechtsreform droht, die Macht der Netzoligopole noch zu vergrößern. Wider diese fortschreitende digitale Privatisierung und Einhegung arbeiten Künstler und Aktivisten daran, Zugang zu kulturellen Gütern zu schaffen bzw. zu bewahren, indem sie Web-Archive und Netz-Plattformen betreiben: Beispielsweise das Kunst-Wiki Monoskop, die Online-Bibliothek Aaaaarg, das Archiv für Avantgarde UbuWeb oder die experimentelle Filmdatenbank 0xDB. Sie schaffen die technischen Infrastrukturen, bilden Communities und handeln gemeinsam die Nutzungsbedingungen aus. Autonom, kollaborativ und kostenlos stellen die Projekte kulturelles Gedächtnis her und bieten der Allgemeinheit einen Zugang: ein Netz von file sharing-Technologien und Schattenbibliotheken jenseits von Social Media-Plattformen und Kulturindustrie. An der Züricher Hochschule der Künste untersuchen der Kultur- und Medienwissenschaftler Felix Stalder und die Künstlerin und Netzforscherin Cornelia Sollfrank im Rahmen des Forschungsprojekts “Creating Commons” die Web-Archive als ästhetische Commons-Praxis: Welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten ergeben sich für Archive wie für Archiv-Remixer? Wie wird Archivarbeit im Spannungsfeld von Zugänglichkeit und Urheberrecht zur Gemeingut bildenden Praxis?

Study Night: Artistic Practices of Commoning

im Archipelago Lab der Leuphana Universität, Lüneburg. Mit Felix Stalder, Cornelia Sollfrank und Shusha Niderberger.

Poster at Leuphana University, Lüneburg (2019)

Künstlerische und aktivistische Strategien des Commonign gehen über den Unterhalt und die Zugänglichmachung von Ressourcen hianus. Fragen von autonomer Infrastruktur, alternativen Wissensformen und ein erweitertes Verständnis ästhetischer Praxis werden nicht nur diskursiv aufgeworfen, sondern auch experimentell umgesetzt.

Anhand von Beispielen aus ihrem aktuellen Forshcungsporjekt “Creating Commons” entwicklen Felix Stalder, Cornelia Sollfrank und Shusha Niederberger anhand von drei konkretene künstlerisch-aktivistischen Projekten aus dem Bereich der Digital Commons die zugrunde liegenden Fragestellungen und Strategien.

Mehr Infos unter www.creatingcommons.zhdk.ch